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1. Geschichte des Mittelalters - S. 158

1888 - Wiesbaden : Kunze
158 Dritte Periode des Mittelalters. führten dem Abenblanb die Schätze des Morgenlanbes zu; Venebig würde durch feine Kolonieen im Osten (§. 25, 4) die Hauptvermittlerin zwischen Europa, Asien und Afrika und die Grünberin neuer Hanbels-straßen. Die Wissens chaften und Künste empfingen Anregung: die geographischen und naturwissenschaftlichen Kennt-nisse mehrten sich, die klassische Litteratur sanb in Italien eine Stätte, in Deutschland entwickelte sich die erste Blütezeit der deutschen Litteratur (§. 31). Durch die Kreuzzüge hob sich, namentlich in Frankreich, auch das Ansehen und die Macht der Könige. Viele Ritter kehrten nicht roieber heim, und ihre Lehnsbesitzungen fielen an den König zurück, der auf biefe Weise in den Besitz ausgebehnter Domänen gelangte. Die Kreuzzüge finb das Helb en -zeitalter des Ritter stanb es. Sie entrissen benselben der Ver-wilberung und steckten ihm, besonbers in den brei, roährenb der Kreuzzüge gestifteten Ritterorben (§. 30) durch den Kampf gegen die Feinde des Christentums ein höheres Thatenziel. Nach den Kreuzzügen verminberte sich die Leibeigenschaft, und es entwickelte sich allmählich der sogenannte britte Stanb der Bürger und Bauern, auf welchem das Wohl der Staaten beruht. Die Ritter mußten, um die zu einem Kriegszuge erforberlichen Gelber aufzubringen, Güter, Rechte und Freiheit ihren Unterthanen verkaufen. Viele Bürger und Leibeigne ertrotzten sich feitbem von dem schwächer geworbenen Herren-stanb, was ihnen das Recht versagte. Besonbers waren es die auf = Mühenben Städte, welche dem Abel Gewalt entgegen zu setzen wagten und ihn an Macht und Ansehen balb überflügelten. Wäh-renb der Kreuzzüge mehren sich auch die Besitztümer der Kirche im Abenblanbe infolge von Schenkungen, Käufen und Vermächtnissen außerorbentlich, und die Kirche erreichte unter Innocenz Iii. (§. 29) den Gipfelpunkt ihrer Macht. §. 26. £ofliac uen Sachsen 1125 —1137. Heinrich V. hatte feine Neffen Konrab von Franken und Friedrich von Hohenstaufen zu Erben feiner Güter eingesetzt und den letzteren den Fürsten zu feinem Nachfolger empfohlen. Als er aber gestorben war, versammelten sich die deutschen Fürsten aus Sachsen, Franken, Schwaben und Bayern mit ihrem Gefolge, an 60 000 Mann, auf beiben Seiten des Rheins bei Mainz, um von ihrem Wahlrechte Gebrauch zu machen und einen neuen König zu wählen. Als die tvürbigsten würden die Herzoge Friedrich von Schwaben, Lothar von Sachsen und Markgraf

2. Geschichte des Mittelalters - S. 269

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 39, 3. Italien. 269 Thron zurückgeführt wurde. Aber Eduard Iv. ließ sich von Karl dem Kühnen, der mit seiner Schwester vermählt war, mit Geld und Schiffen ausrüsten, landete wieder in England und besiegte seine Feinde. Warwick und der junge Königssohn Eduard sielen, Heinrich Vi. wurde im Tower ermordet, Clarence fand ebenfalls einen gewaltsamen Tod. Als Eduard Iv. seinen Ausschweifungen erlag, folgte sein 12 jähriger Sohn Eduard Y. 1483, wurde aber kurz nach seiner Thronerhebung samt seinem jüngeren Bruder auf Veranlassung seines grausamen Oheims und Vormundes Richard von Glocester im Tower ermordet, worauf dieser als Richard Iii. (1483—1485) den Thron einnahm. Sein blutiges Regiment währte jedoch nur kurze Zeit. Der letzte Sprößling des Hauses Lancaster, Heinrich T u d o r, kehrte aus der Bretagne, wohin er geflohen war, mit französischer Hilfe zurück, und Richard Iii. verlor in dem Treffen bei Bosworth 1485 Thron und Leben an ihn. Mit ihm kam das Haus Tudor 1485—1603 zur Regierung. Heinrich Vii. (1485—1509) beendete den blutigen Bürgerkrieg. Er vereinigte die Ansprüche der Häuser Lancaster und Jork, indem er sich mit Eduards Iv. Tochter Elisabeth vermählte, und erhob das Königtum wieder zu neuer Macht. 3. Italien. Venedig war seit 1172 ein Freistaat, in welchem ein gewählter Herzog, Doge, mit dem kleinen und großen Rat die Regierung führte. Während der Kreuzzüge blühte fein Handel nach der Levante auf, bei der Errichtung des lateinischen Kaiserreiches kam es in Besitz griechischer Küsten und Inseln; es dehnte dann seinen Handel bis Indien aus und blieb bis zum Ende des Mittelalters Führerin des Welthandels. Seit 1400 mehrte es seinen Besitz durch Unterwerfung lombardischer Städte, durch die Eroberung von Dalmatien und Eypern. Im Innern schmückte sich die stolze Lagunenstadt mit herrlichen Kunstwerken, der Markuskirche, dem Dogenpalast, der Rialtobrücke rc. Infolge von Verschwörungen gegen die aristokratische Regierung wurde der Rat der Zehn eingesetzt, der seit 1454 mittels der Staats-in quisition eine grausame Tyrannenherrschaft führte. Nach der Eroberung des griechischen Kaiserreiches durch die Türken und der Entdeckung des Seeweges nach Indien geriet Venedigs Macht in Verfall. In Mailand war nach dem Aussterben des Hauses Visconti 1450 die Regierung an den Söldnerführer Franz Sforza gefallen. Streitigkeiten in der Familie Sforza veranlaßten Ludwig Xii. von

3. Geschichte des Mittelalters - S. 270

1888 - Wiesbaden : Kunze
270 Vierte Periode des Mittelalters. Frankreich, der mütterlicherseits mit dem Hause Visconti verwandt war, zum Einfall in Mailand. Er besiegte den Herzog Ludwig M o r o, nahm ihn 1500 gefangen und hielt das Land besetzt, ohne daß es Kaiser-Maximilian, der Moros Nichte zur zweiten Gemahlin hatte, hindern konnte. Als die Franzosen später aus Mailand vertrieben wurden, stellte Franz I. nach der siegreichen Schlacht bei Marignano 1515 die französische Herrschaft wieder^ her, bis Karl V. Mailand zurück eroberte. Genua wetteiferte als Handelsstadt mit Venedig und war im Besitze des Handels nach Konstantinopel und den Küsten des schwarzen Meeres. Es besiegte Pisa und eroberte Korsika und Sardinien. Heftige Parteistreitigkeiten schwächten aber seine Macht und brachten es nacheinander unter mailändische und französische Herrschaft. Der Seeheld Andreas Doria gewann ihm zwar die Unabhängigkeit und republikanische Verfassung wieder, und der Versuch des Grafen von Lavagna, Fresko, dem Haufe Doria die Dogenwürde 1547 zu entreißen, mißglückte; aber seit der Begründung des Osmanenreiches hatte es den Höhepunkt seiner Glanzzeit überschritten. Florenz. Nachdem Pisa seine Macht in dem Streite mit Genua eingebüßt hatte, erlangte Florenz unter den Städten Toskanas die größte Bedeutung. Es brachte Pisa und andere Städte in Abhängigkeit von sich und stieg unter der reichen, volksfreundlichen Kauf-mannsfamilie Medici zu hoher Blüte empor. Cosmo von Medici (1428—1464), ein zweiter Perikles, lenkte den Staat ohne Rang und Titel, führte glückliche Kriege und war ein eifriger Förderer von Kunst und Wissenschaft. Sein Enkel Lorenzo der Prächtige (1472—1492) war von gleich hohem und edlem Geiste geleitet und machte Florenz zu einem geistigen Mittelpunkt für Europa. Die Bildhauerkunst, Malerei und Musik blühten auf, den von den Türken vertriebenen byzantinischen Gelehrten gewährte er gastliche Aufnahme. Diese verbreiteten hier die Kenntnis der Sprache und Litteraturschätze Altgriechenlands, sammelten begeisterte Jünger um sich und führten so eine Wiederherstellung der Wissenschaften, die Renaissancezeit, herauf, welche in das Geistesleben des Abendlandes einen vollständigen Umschwung brachte. Seit 1489 war der Dominikaner Savonarola in Florenz reformatorifch thätig. In begeisterten Reden forderte er Reinigung und Vereinfachung des Kirchenwesens, Verbesserung des Lebenswandels und die Herstellung der Volksherrschaft in Florenz. Die Mediceer wurden infolge davon vertrieben, und Savonarola kam gegen seinen Willen an die Spitze der Republik, wo er die Verbesserung der

4. Geschichte des Mittelalters - S. 61

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 12. Mohammed und die Araber. 61 nicht zurück, sondern machten Spanien zu einer Provinz des arabischen Kalifats, mit Ausnahme des gebirgigen Asturiens, wo sich die Westgotenherrschaft erhielt, und von wo später ein Jahrhunderte langer Kampf (§. 28) gegen die Araber (Mauren) geführt wurde. Kaum war Spanien unterworfen, so rückten die Araber über die Pyrenäen nach Gallien; aber hier brachen sich die stürmenden Wogen (§. 14) an dem Widerstände der Franken. Das Kalifenreich erreichte unter den Ommajaden seine größte Ausdehnung. Es erstreckte sich von Spanien über Nordafrika, die Mittelmeerinseln bis nach Indien und im Norden bis zum Kaukasus und Kaspisee. Aber die große Ausdehnung und innere Parteikämpfe schwächten seine Macht. Die Anhänger Alis blieben Feinde der Ommajaden und strebten nach der Herrschaft. Im Jahre 750 wurde das Haus der Ommajaden durch einen Nachkommen Alis, Abul Abbas, gestürzt und ausgerottet, worauf dieser die Herrschaft der Abbasiden (750—1258) gründete. Das neuerbaute Bagdad am Tigris wurde zur Hauptstadt erhoben und mit märchenhafter Pracht ausgestattet. Hier regierte zur Zeit Karls des Großen (§. 15) der weise Harun al Raschid (786—809), der in Märchen und Liedern gefeierte Held, mit Kraft und Ruhm. Aber die folgenden Kalifen versanken in Weichlichkeit und verfielen der Macht der türkischen Leibwache. Die Befehlshaber derselben (Emir al Omra) rissen die weltliche Macht (das Emirat) an sich, und den Nachfolgern Mohammeds blieb nur die machtlose Würde eines geistlichen Oberhaupts. In Spanien blieb die Herrschaft der Ommajaden bestehen. Abderrhaman, der den Nachstellungen der Abbasiden entgangen war, gründete daselbst 756 das unabhängige Kalifat Eordova, welches bald an Pracht und Ruhm mit dem Osten wetteiferte und seine Herrschaft in Spanien so befestigte, daß sie erst 1492 zu Ende ging. Die Kultur der Araber. Als die Araber das große Weltreich gegründet hatten, wandten sie sich den Künste n und Wissensch af ten zu und leisteten in der Folge in der Baukunst, in der Geographie, Mathematik, Astronomie, in Naturwissenschaften und in der Poesie mehr als alle damals herrschenden Völker. Diese Fortschritte hatten sie vorzugsweise dem Handel zu danken, welchen der Islam gebot. Zur Beförderung desselben empfiehlt der Koran, Gastfreundschaft zu üben, und verspricht für die Anlage und Erhaltung von Brunnen und Cisternen in der Wüste und von Karawansereien die Freuden des Paradieses. Die Straßen wurden verbessert, Meilenzeiger aufgestellt und Bazars errichtet. Bestimmte Beamte prüften die Güte der Waren, schlichteten die Streitigkeiten der Kaufleute und beförderten die Zufuhr. Unter den Abassiden erreichten Kultur und Handel der Araber die größte Ausdehnung. Spanien, Sizilien,

5. Geschichte des Mittelalters - S. 154

1888 - Wiesbaden : Kunze
154 Dritte Periode des Mittelalters. Balduin empfing die Kaiserwürde, die Venetianer eigneten sich die Küstenländer nebst den wichtigsten ägäischen Inseln an und verschafften sich dadurch große Handelsvorteile, der Graf von Mont-ferat erhielt Macedonien und einen Teil des Hellas als Königreich Thessalonich, andere fränkische Edle bekamen die übrigen Teile Griechenlands. Die .Eroberung Palästinas unterblieb. Die überlebenden Glieder des gestürzten Kaiserhauses begaben sich nach dem Rest der gebliebenen Herrschaft in Kleinasien und regierten in Nicäa und Trapezunt weiter. Von Nicäa aus machte aber ein Nachkomme der alten Kaiserfamilie, Michael Paläologus, dem lateinischen Kaisertum 1261 wieder ein Ende. Der Kinderkreuzzug 1212. Durch schwärmerische Priester war der Glaube verbreitet worden, es könne das heilige Land nur durch unschuldige Kinder den Händen der Ungläubigen entrissen werden. Darum sammelten sich zuerst in Frankreich und dann in Deutschland tausende von Kindern zu einem Zuge ins gelobte Land und rissen ungeachtet des entschiedensten Widerspruchs vernünftiger Eltern und Vormünder zahllose andere Scharen mit sich fort. Viele erlagen den ungewohnten Mühseligkeiten der beschwerlichen Reise nach Italien, andere mußten als Dienstboten in der Fremde bleiben, wenige sahen ihre Heimat wieder. An 30 000 französische Knaben waren in Marseille zusammengeströmt, wo zwei Kaufleute sie unentgeltlich nach Palästina überzusetzen versprachen. Allein zwei Schiffe scheiterten; die fünf andern steuerten nach Alexandrien, und das Los der armen Kinder war Sklaverei. 5. Der fünfte Kreuzzug 1228—1229. Diese Begebenheit erschwerte die Bemühungen des Papstes Innocenz, einen neuen Kreuzzug zu stände zu bringen, außerordentlich. Und doch erschien ein solcher um so notwendiger, als auch Andreas Ii. von Ungarn wegen Mangel an Lebensmitteln aus Kleinasien, wohin er 1217 glücklich vorgedrungen war, den Rückzug hatte antreten müssen; außerdem war die Nachricht von dem Verluste der Stadt Damiette in Ägypten (1221) eingetroffen, welche niederrheinische Kreuzfahrer mit Hilfe des Königs von Jerusalem, Johann von Brienne, 1219 erobert hatten. Auf diese neue Botschaft hin forderte der Papst Honorius den Kaiser Friedrich Ii. auf, sein gegebenes Wort zu lösen und das heilige Land zu befreien. Verschiedene Ereignisse hatten den Kaiser genötigt, die Erfüllung seines Versprechens zu ver-

6. Geschichte des Mittelalters - S. 280

1888 - Wiesbaden : Kunze
280 Vierte Periode des Mittelalters. Stoffen zugeschrieben. Die ersten, die sich in der Anfertigung des Seinem Paters auszeichneten, traten die Holländer, welche auch die nach ihnen enanrtte Maschine zur Herstellung des Papierbreies erfanden Jetzt stellt man es auch aus Stroh, Nesseln, rohem Hanf, Holzfasern re. her. 2. Entdeckungen. ^n der ersten Hälfte des Mittelalters hatten die Normannen und Araber auf ihren Zügen neue Länder und Handelswege aufgefunden. Wie die Normannen die Küsten Westeuropas aufsuchten so drangen sie auch nach Norden vor. 861 entdeckten sie Island, um 970 Grönland und die nordamerikanische Küste bis an den Ausfluß des Lorenzo. Allein da sie zu Niederlassungen keine Unterstützung fanden, so blieb kaum ein Andenken an ihre Entdeckungen erhalten, und sie mußten von neuem gemacht werden. Die Araber kannten die Nordküste und einen Teil der Ost- und Westküste Afrikas, waren nach Vorderindien und weiter bis nach Java, Sumatra und China vorgedrungen. Im späteren Mittelalter wurde der Venezianer Marko Polo durch seine Reisen zur Erkundung fremder Lander berühmt. Er reiste von 1270-1295 in Asien umher und besuchte Vorder- und Hinterindien. In der Tartarei wurde er der Lieblmg des Chans Kublai, machte in dessen Angelegenheiten Reisen in dem chinesischen Reiche und wurde sogar Statthalter einer Provinz. Später kehrte er in seine Heimat zurück, wo er um 1323 starb und ausführliche Reiseberichte hinterließ. Wichtiger als diese Entdeckungen wurden für die Entwickelung Europas die Entdeckungen am Ende des Mittelalters durch die Portugiesen und Spanier. Die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch Vasko de Gama 1498. Die Entdeckungen der Portugiesen beginnen mit der Auffindung der Inseln an der Westseite Afrikas (§. 39, 4), wonach sie den kühnen Plan faßten, einen Weg zur See nach Indien aufzusuchen, um dadurch den Handel zwischen Indien und Europa in ihre Hände zu bringen. Bevor man den Seeweg nach Ostindien gefunden hatte, benutzte man nämlich verschiedene Wege, um die indischen Waren nach Europa zu befördern. Man führte sie entweder den Jndusstrom aufwärts, soweit er schiffbar war, dann zu Lande in den Oxus, auf diesem in das kaspische Meer und die Wolga hinauf bis etwa zum heutigen Sarepta, von da zu Land in den Don und das schwarze Meer, wo sie die Genuesen, und Venetianer abholten; oder man brachte sie zu Schiffe an die Mündung des Euphrat und Tigris, führte sie stromaufwärts bis Bagdad, dann aus Kamelen durch die Wüste von

7. Geschichte des Mittelalters - S. 281

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 40, 2. Entdeckungen. 281 Palmyra nach Haleb, Tripolis oder Beirut am Mittelmeer, von wo sie nach Genua oder Venedig versendet wurden. Ein dritter Weg führte von Indien ins rote Meer, vom Nordende desselben zu Lande nach Alexandria und von dort zur See nach Genua und Venedig. Allein sowohl die Unsicherheit und Weitläufigkeit dieser Handelswege, als die Berechnung größeren Gewinnes, wenn man mit Indien in unmittelbaren Verkehr trete, hatte schon in den Venetianern und Genuesen den Gedanken angeregt, einen Weg zur See nach Ostindien auszusuchen; doch erst den Portugiesen wurde das Glück zuteil, denselben zu finden. Heinrich der Seefahrer, der Jnsant von Portugal (f 1463) machte nämlich zu Ansang des 15. Jahrhunberts erfolgreiche Entbeckungs-reisen. Zunächst würden Porto Santo und Madeira 1420 entdeckt, welches mit einem großen Walde bedeckt war (woher der Name, der Holzinsel bedeutet). Diesen zündeten die Portugiesen an, um die Insel bewohnbar zu machen, danach ließ Heinrich Weinstöcke aus Cypern und Zuckerrohr aus Sizilien daselbst anbauen und schuf der Insel dadurch zwei Produkte, welche bis aus den heutigen Tag wegen ihrer besonderen Güte berühmt sind. 1432 wurden die Azoren (Habichtsinseln) und 1456 die Inseln und Küsten des Golfes von Guinea entdeckt. Der Gewinn an Goldstaub, Elfenbein und Gummi daselbst spornte zu weiterem Vordringen nach Süden an. Unter König Johann Ii. erreichte der kühne Bartholomäus Diaz 1487 die Südspitze Afrikas, das er der tobenden Stürme wegen „Kap der Stürme" nannte. Doch dem vertrauensvollen König war es das Kap der guten Hoffnung, und es gelang dem ebenso mutigen als umsichtigen Seefahrer Vasko de Gama den Seeweg nach Ostindien 1498 zu entdecken, indem er das Kap umschiffte, an der Ostküste Afrikas aufwärts und dann quer durch den indischen Ozean segelte, bis er im Hafen von Kalikut landete. Der heldenmütigen Fahrt folgten die ersten portugiesischen Niederlassungen. Goa wurde nach seiner Eroberung Hauptsitz der Kolonien; von hier aus wurden die Niederlassungen der Westküste entlang bis Cey lon erweitert und die Molukken und Sund a-inseln der portugiesischen Herrschaft unterworfen. Portugal staub plötzlich an der Spitze des Welthanbels und richtete jetzt feine Unternehmungen ebenso kühn und erfolgreich auch nach Westen. Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus 1492. Währenb die Portugiesen einen Seeweg nach Jnbien in östlicher Richtung suchten, würde ein ähnlicher Plan von Spanien aus nach Westen verfolgt und führte zur Entbeckung Amerikas durch Christoph Columbus. Christoforo Colombo (span. Colon) würde 1456 als

8. Geschichte des Mittelalters - S. 286

1888 - Wiesbaden : Kunze
286 Vierte Periode des Mittelalters. Franz Pizarro entdeckte 1526 'das ersehnte Goldland Peru. Schon 1515 war Balboa, der Befehlshaber der Kolonie Santa Maria am Golfe von Darien, unter der Leitung eines Indianers über die Landenge von Panama gezogen und hatte den großen Ozean erreicht. An diesem Ozean sollte in südlicher Richtung das Goldland liegen. Man gründete deshalb in Panama eine Kolonie, von welcher aus Franz Pizarro, Diego de Almagro und der reiche Priester Hernando de Luque das Goldland fanden. Peru war von einem friedlichen Volke bewohnt, welches einem Inka (König) gehorchte. Pizarro mischte sich in die Thronstreitigkeiten zwischen den beiden Söhnen des verstorbenen Königs, und indem er sich zum Schiedsrichter auswarf, brachte er das Reich in feine Gewalt. Den habgierigen Spaniern fiel eine unermeßliche Beute zu: auf den Reiter kanten über 30 000 Mark, auf den Fußgänger die Hälfte, auf einen Hauptmann 90 000 Mark. Almagro holte inzwischen Verstärkungen, da Pizarros Willkür und Grausamkeit die unglücklichen Landesbewohner zur äußersten Notwehr trieb. Allein bald entzweite er sich mit Pizarro und bekämpfte denselben; doch Pizarro besiegte feinen Gegner 1538, nahm ihn gefangen und ließ ihn hinrichten. Diese That rächte später der junge Almagro und ermordete den Franz Pizarro, fiel aber in die Hände des neu ernannten Statthalters Vaca de Castro und wurde 1542 enthauptet. Jetzt entstanden in Peru, Ghile, Quito allmählich Niederlassungen, welche für das spanische Mutterland jahrhundertelang eine unerschöpfliche Goldgrube bilbeten. Die Entbeckung Amerikas war für Europa von den wichtigsten Folgen begleitet. Unermeßliche Schätze wanberten aus der neuen Welt nach der alten. Durch die neuen Kolonien würde der bisherige Lanbhanbel in einen Seehanbel verwanbelt und dessen Hauptthätigkeit vom Mittelmeer weg nach der europäischen Westküste verlegt. Viele amerikanische Produkte, welche wir jetzt ungern missen würden, wie Kartoffeln, Tabak, Mais, Chinarinde, Cochenille, Chokolade 2c. wurden heimisch in Europa, andere, wie Zucker und Kaffee, wurden aus Ostindien nach Amerika verpflanzt. Spanien, Portugal, England und Holland waren es vorzugsweise, welche in der neuen Welt Kolonien anlegten und dadurch Veranlassung gaben, daß seitdem Millionen Europäer die Bahn nach Westen einschlugen und sich dort ansiedelten.
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